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Hauskronik
Der Gasthof »Goldenes Kreuz« ist die älteste Gaststätte in Sexten und auch eines der ersten Häuser aus Stein erbaut. In dem ältesten Häuserverzeichnis aus dem Jahre 1629 wird es bereits als Steinbau erwähnt.
Seit wann er diesen Gewerbenamen führt, weiß niemand mehr. Damals war es die Pauler Wirtstaverne. Das Wort Taverne war früher die gängige Bezeichnung für ein Wirtshaus und den Wirt nannte man Gastgeb. Einer der ersten Wirte. Vielleicht der Begründer des Schankgewerbes, wird wohl Paul geheißen haben. Nach ihm wurde dann das Wirtshaus Paul Wirtstaverne benannt.
Neben dem Haupthaus steht eine Kapelle mit der Inschrift 1582. Sie soll die älteste Kirche im Tale sein.
Die Lage des Hauses in St. Veit bot sich geradezu für eine Taverne an. Hier führte die alte Landstraße von Innichen her vorbei und die St. Veitskirche, erbaut 1384, stand in der Nähe. Die Betreiber der Pauler Wirtstaverne erlangten auch das Recht, den Zoll für durchfahrende Fahrzeuge hier einzuheben. Erst viel später wurde die Zollstätte auf den Kreuzberg verlegt, nachdem wahrscheinlich die durchführende Hauptstraße im Talboden und nicht mehr am Hang verlief.
Mehrere Besitzer waren gleichzeitig Gastgeb, Zollner und dazu noch Anwalt. Als solche waren sie die Verbindungsmänner zu den fürstlichen Pflegern und Richtern in Heinfels. Sie bekleideten eine ähnliche Stellung im Dorfe wie der Bürgermeister in der Gegenwart.
Die Versammlungen für die gesammte Dorfbevölkerung wurden entweder in der Taverne oder im Freien abgehalten, meistens unter einer Linde. Diente vielleicht der alte Lindenbaum, der noch vor dem Gasthof steht, als Versammlungsplatz.
Neben vielen Feldern und Wiesen gehörte zum Haus eine Mühle am Sextnerbach, später die Mittermühle genannt. Bis um die Zeit 1800 nannte man sie die Pauler Mühle.
Im Nachlasse der Eltern des Fritz von Pernwerth in Meran befand sich um 1920 ein Smaragtring, von dem sich die Sage erhalten hat, dass eine Frau in der Pauler Wirtstaverne verstarb und begraben wurde. Nach ihrer Beerdigung habe man sich an den wertvollen Ring erinnert, der an ihrem Finger war, und in der Nacht das Grab geöffnet. Dabei sei die Scheintote erwacht und habe noch ein Jahr gelebt, aber habe nicht mehr gelacht.
1629 wird das Haus als »Pauler Wirtstaverne« in einem Häuserverzeichnis erwähnt. Der Inhaber war zugleich Zolleinnehmer und am Haus stand der Schlagbaum für die Straße die über den Kreuzberg führte.
Im 17 Jahrhundert waren die Besitzer Familie Anratter, durch Heirat wurde Berenwerth Besitzer. Heinrich von Berenwerth 1683 stammte aus Bozen K.K. Zöllner Gerichtsanwalt. Jakob von Berenwert 1657-1711 Gastgeb u. Gerichtsanwalt in Sexten. Franz von Berenwerth zu Bärenstein 1691 Gerichtsanwalt u. Zöllner zieht nach Innichen und der Besitz wird verkauft. 1734 an Franz Schranzhofer 1761 Zolleinnehmer u. Gastgeb 1757 verkauft an Andrä Kopsguter von Innichen im gleichen Jahr an Georg Wassermann 1686-1772 Zolleinnehmer u. Gastgeb am Kreuzberg verkauft 1803 an Josef Kofler 1769-1839.
Es bewirtschafteten 6 Generationen Kofler bis Josef Kofler im 2 Weltkrieg vermisst seit 1944 bei Belgrad. Den Betrieb führte die Besitzertochter Maria Kofler verh. Kiniger weiter. Seit 1994 Tochter Kiniger Kunigunde verh. Tschurtschenthaler. |
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